Erneuerbare Energie­gemeinschaften – auf dem Weg zur Energiewende

Energiegemeinschaften

Als Gemeinschaft ist man stark – nach diesem Prinzip sollen auch sogenannte Energiegemeinschaften funktionieren.

Die wichtigsten Vorteile einer Energiegemeinschaft kurz zusammengefasst

  • Der selbst erzeugte, aber ungenutzte Strom kann innerhalb der Gemeinschaft verteilt werden. Somit geht die regional produzierte Energie direkt zu einem oder mehreren Mitgliedern der Energiegemeinschaft und wird vor Ort genutzt.
  • Die regionalen Stromerzeuger und -abnehmer können den Strompreis individuell vereinbaren.
  • Als Stromabnehmer spart man auf jeden Fall: Bis zu 60 Prozent der Netzkosten entfallen, weil weite Teile des Stromnetzes nicht benötigt und belastet werden. Je näher die Energiegemeinschaft zusammenliegt, desto niedriger sind die Netzkosten.

Warum brauchen wir Energiegemeinschaften?

Am 11.03.2021 hat Klima- und Umweltministerin Leonore Gewessler im Zuge der Präsentation des Erneuerbaren-Ausbau-Gesetzes (EAG) erneut die sehr ehrgeizigen österreichischen Klimaziele in Erinnerung gerufen.

Der heimische Stromverbrauch soll bis zum Jahr 2030 bilanziell zu 100 Prozent mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen gedeckt und Österreich bis 2040 klimaneutral werden!

 

Wie sollen diese Ziele erreicht werden?

Um diese Ziele zu erreichen, sollen neben anderen Erzeugungsarten allein mit Photovoltaik jährlich 11.000.000.000 kWh zusätzlicher Strom erzeugt werden.

Um die Ausbaupotenziale auf jedem Dach und auch sonstigen geeigneten Liegenschaften voll ausbauen und den erzeugten Strom möglichst regional einsetzen zu können, werden durch dieses Gesetz sogenannte Energiegemeinschaften (EEG) ermöglicht. Durch die kleinräumige Zusammenführung von Stromproduktion und Stromverbrauch soll eine neue Dynamik im Ausbau von Photovoltaik-Anlagen entstehen und gleichzeitig auch die Netze entlastet werden.

Noch warten wir auf den endgültigen Gesetzestext, die wesentlichen Grundzüge werden sich aber wohl nicht mehr ändern.
Was es mit Energiegemeinschaften auf sich hat, wie sie funktionieren und wie sie uns dabei helfen, den Ausbau der erneuerbaren Energien zu erleichtern, wird in diesem und folgenden Beiträgen vorgestellt.

 

Sonnenstrom wird oft nicht selbst verbraucht

Selbst erzeugter Strom aus Sonnenkraft erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Die dazu nötigen Photovoltaik-Anlagen werden immer erschwinglicher und effizienter. Damit sind die grundlegenden Voraussetzungen gegeben, dass Sonnenstrom als eine der wichtigsten Quellen erneuerbarer Energien gilt.

Einziges Manko bei diesem selbst erzeugten Strom ist, dass er oft zu einem Zeitpunkt erzeugt wird, an dem er nicht oder nicht vollständig aufgebraucht werden kann. Wenn z.B. während des Tages niemand im Haus ist, wird kaum Strom verbraucht.

photovoltaik-energiegemeinschaften

Der erzeugte Sonnenstrom muss dann ins allgemeine Stromnetz geleitet werden und geht für den Erzeuger (bis auf die kleine Abgeltung durch den abnehmenden Energielieferanten) verloren. In den meisten Fällen wird diese Strommenge aber zu diesem Zeitpunkt ganz in der Nähe benötigt. Dort muss dieser Strom von einem Energielieferanten bezogen werden. Da dieser Strom aus dem allgemeinen Stromnetz kommt, wird er durch die anfallenden Netzkosten und Abgaben teuer. Außerdem kommt es so zu einer übermäßigen Belastung der Stromnetze, da das gesamte österreichische Netz mit diesen Stromtransporten beansprucht wird.

 

Vorteile von Energiegemeinschaften

Im Rahmen von Energiegemeinschaften wird es nun möglich, diesen selbst erzeugten aber ungenutzten Strom innerhalb der Gemeinschaft zu verteilen. Diese Energie wird dann nicht ins allgemeine Netz geleitet, sondern geht direkt zu einem oder mehreren Mitgliedern dieser Energiegemeinschaft und wird von diesen genutzt.

Wieviel der Erzeuger für diesen Strom erhält, ist Vereinbarungssache innerhalb dieser Energiegemeinschaft. Der Erzeuger kann, wenn er möchte, diese Energie auch verschenken. Doch auch wenn der Erzeuger denselben Energiepreis wie reguläre Energielieferanten haben möchte, besteht für die Abnehmer dieser Energie noch immer ein riesiger finanzieller Vorteil: Da durch diese Art der Energielieferung die meisten Teile des Stromnetzes nicht benötigt und belastet werden, fallen für diese Strommengen auch große Teile der Netzkosten weg.

 

Stromnachbarschaft – je näher desto günstiger

Je nachdem, wie nahe die „strommäßige“ Nachbarschaft der Teilnehmer einer solchen Gemeinschaft ist, desto weniger Ebenen des Stromnetzes werden benötigt und desto günstiger werden dadurch die Netzkosten. Die in der Abbildung rote Stromlieferung wird günstiger als die blaue, da hier auch die Netzebene zwischen den Transformatoren benutzt werden muss.

stromnachbarschaft-energiegemeinschaft

Als Zuckerl streicht der Gesetzgeber auch die Energieabgabe (Elektrizitätsabgabe und Ökostrom-Förderbeitrag) für diesen Gemeinschaftsstrom. Da Netzkosten und Abgaben einen beträchtlichen Teil der Stromkosten ausmachen, kann so Strom aus der Nachbarschaft günstiger eingekauft werden.

 

Verschiedene Möglichkeiten von Energiegemeinschaften

Bereits jetzt ist es möglich, dass Strom aus gemeinschaftlichen Erzeugungsanlagen (z.B. eine Photovoltaik-Anlage auf einem Wohnhaus) allen Bewohnern oder Mietern zur Verfügung gestellt wird. Bedingung ist aber, dass sich die Anlage und die Abnehmer auf einem Grundstück befinden. Die Abwicklung, Aufteilung der erzeugten Energie, Abrechnung usw. erfolgt durch Energielieferanten und Netzbetreiber.

Die neuen Gemeinschaften ermöglichen nun aber eine Stromlieferung über die Grundstücksgrenzen hinaus. Dabei werden zwei grundsätzliche Arten der Energiegemeinschaften unterschieden:

 

Regional oder überregional – beides soll möglich sein

Wir erklären Ihnen den Unterschied zwischen regionaler und überregionaler Nutzung der produzierten erneuerbaren Energie.

Erneuerbare Energiegemeinschaften

Diese sollen die Nutzung der produzierten erneuerbaren Energie innerhalb kleiner Regionen (z.B. der Nachbarschaft) ermöglichen. Dadurch kann Energie lokal bezogen werden, die Netze werden geschont, die Energie wird nicht zuletzt durch die eingesparten Netzkosten billiger.

Bürgerenergiegemeinschaften

Diese werden die überregionale Nutzung von selbst erzeugter erneuerbarer Energie ermöglichen. So wird es z.B. möglich, dass sich mehrere Personen aus ganz Österreich zusammenschließen, eine große Photovoltaikanlage errichten und den dadurch erzeugten Strom gemeinsam nutzen. Hier steht der gemeinschaftliche Nutzen einer gemeinsam finanzierten großen Anlage im Vordergrund. Da das allgemeine Stromnetz benutzt wird, sind hier keine Einsparungen bei den Netzkosten zu erwarten.

 

Teilnahme an Energiegemeinschaften

Die Gründung und der Betrieb von solchen Gemeinschaften dürfen nicht durch klassische Energieversoger organisiert oder durchgeführt werden. Die Gemeinschaften müssen durch ambitionierte Bürger, Vereine oder Unternehmen entstehen.

 

Erheblicher Aufwand für Gründung und Betrieb

Die Anzahl und damit die mögliche Teilnahme an diesen Gemeinschaften wird daher davon abhängen, wie viele Personen, Vereine oder Unternehmen bereit sind, den doch erheblichen Aufwand der Gründung und vor allem den laufenden Betrieb einer solchen Gemeinschaft zu übernehmen.

Dabei stellt sich schon für Gründer die Frage, wie sie Mitglieder für ihre Gemeinschaft finden. Optimalerweise sind dies „benachbarte“ Stromkunden, die am gleichen Trafo wie sie angeschlossen sind – wie sind diese zu finden?
Für den Betrieb muss über viel Jahre monatlich die anfallende Stromenge an die Mitglieder der Gemeinschaft aufgeteilt und auch abgerechnet werden. Den dadurch anfallenden Aufwand für Zeit und Kosten muss jemand übernehmen. Wieso best connect der ideale Partner dafür ist, erfahren Sie hier in einem weiteren Blogbeitrag.

 

best connect – schon immer eine Gemeinschaft

best connect hat die Idee einer Gemeinschaft schon immer verkörpert – sie ist in unserer DNA. Die Gründung, Verwaltung und die laufende Betreuung von Energiegemeinschaften ist somit die konsequente Weiterentwicklung der Idee des gemeinschaftlichen Einkaufs und der unabhängigen, persönlichen Betreuung.
Unsere Einkaufsgemeinschaft besteht schon jetzt aus über 13.000 Mitgliedern.

Da unsere Mitglieder nahezu in ganz Österreich tätig sind, wird die Gründung von Energiegemeinschaften in unserer großen Gemeinschaft leichter, schneller und ohne Aufwand für die einzelnen Mitglieder möglich.

 

best connect – Vorteile ohne Aufwand

best connect ist es gewohnt, Energiedaten zu verwalten und zu prüfen. Die Zuteilung und Abrechnung der innerhalb der einzelnen Gemeinschaften erzeugten Energien wird mit best connect durch einen verlässlichen Partner mit 20 -jähriger Erfahrung am Energiemarkt erledigt.
Sie werden als Mitglied von best connect auch bei diesem Thema wie gewohnt ohne Aufwand von den Vorteilen der Energiegemeinschaften profitieren.

 

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